Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom AD(H)S
Es wird davon ausgegangen, dass das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom AD(H)S
mit oder ohne Hyperaktivität eine Störung mit neurobiologischen Besonderheiten
in den Informations-Verarbeitungsprozessen unseres Gehirns ist.
Die
betroffenen Kinder erleben sich anders als andere Kinder und leiden unter ihren
Einschränkungen. Sie können sich nicht genügend organisieren und ihre
Empfindungen steuern.
Die Auswirkungen lassen sich beschreiben durch Störungen im Bereich der Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und Konzentration, Schwierigkeiten in der Fein- und Grobmotorik, Stimmungsschwankungen, auffälliges Sozialverhalten sowie oftmals Teilleistungsstörungen wie z.B. Lese-Rechtschreibschwäche.
Den betroffenen Kindern fällt es oft schwer, ihre Aufmerksamkeit bei
Aufgaben oder beim Spielen aufrechtzuerhalten und eine begonnene Aufgabe oder
ein Spiel zu Ende zu führen. Durch Unaufmerksamkeit gegenüber Details kommt es
zu Flüchtigkeitsfehlern, die dann zu Misserfolgen in der Schule und im Alltag
führen können. Auch scheinen sie häufig nicht auf das zu hören, was zu ihnen
gesagt wird.
Sie sind motorisch sehr unruhig und es fällt ihnen schwer still
zu sitzen. In der Schule kann es vorkommen, dass sie einfach ihren Platz
verlassen, herumlaufen und sie den Unterricht dadurch stören.
Bei ihnen ist
meist ein impulsives Verhalten zu beobachten. So platzen sie z.B. häufig mit der
Antwort heraus, bevor die Frage beendet ist oder sie unterbrechen andere, indem
sie sich ins Gespräch oder Spiel einmischen. Es fällt Ihnen schwer, sich an
Regeln zu halten und ihr Verhalten zu steuern. Dadurch machen sie sich oft
unbeliebt oder geraten in eine Außenseiterposition.
Es gibt auch Kinder, die eine Aufmerksamkeitsstörung haben, aber eher zurückhaltend und "verträumt“ wirken, also ohne nach außen gerichtete Hyperaktivität. Sie fallen weniger auf, doch auch sie benötigen entsprechende Förderung und Hilfestellung.
ADHS im Erwachsenenalter wirkt sich oft nicht mehr so gravierend aus, da von vielen Menschen im Laufe des Lebens entsprechende Kompensationsstrategien entwickelt werden konnten. Doch kann es auch hier noch Einschränkungen geben, die belastend sind. Oft bereitet die Planung und Organisation von Aktivitäten Schwierigkeiten, was sich im Alltag oder auch im Berufsleben nachteilig auswirken kann. Die emotionale Befindlichkeit kann von Stimmungsschwankungen begleitet sein und die Frustrationstolerenz ist häufig vermindert.
Siehe auch www.aufmerksamkeits-defizit.org